"Ich kann son sreiben"

Dass ein Kind bis zum Schuleintritt „schön sprechen“ können soll, ist allgemein bekannt – doch warum eigentlich?

Kurz gesagt: Weil die gesprochene Sprache die Grundlage für den Schriftspracherwerb bildet.

Viele Fähigkeiten können bereits vor Schulbeginn gefördert werden und auch Kinder, die schon in der Schule sind, können von einem Training dieser Fähigkeiten profitieren. Einige dieser Fähigkeiten möchte ich genauer beschreiben:

Merkfähigkeit: Um ein gehörtes Wort oder einen Satz aufschreiben zu können, ist es wichtig, sich das Gehörte zuerst zu merken.

Erzählfähigkeit: Wenn Kinder sich mündlich schwer ausdrücken können oder wenig erzählen, ist es oft auch beim Schreiben schwer, Sätze zu formulieren oder Geschichten zu schreiben.

Phonologische Bewusstheit: Damit ist das Bewusstsein für die lautliche Struktur von Sprache gemeint. Also das Bewusstsein darüber, dass z.B. das Wort „Schmetterling“ aus 3 Silben besteht, dass sich „Hose“ und „Dose“ reimen oder dass beim Wort „Maus“ am Beginn ein „m“ und am Ende ein „s“ zu hören ist. Die Entwicklung dieser Fähigkeit beginnt im Kindergartenalter und setzt sich bis in das Schulalter fort. Bei Störungen der phonologischen Bewusstheit ist sowohl das Lesenlernen als auch das Schreibenlernen erschwert.

Sprachverständnis: Probleme im Sprachverständnis, v.a. im Satz- oder Textverständnis führen zu Problemen beim Verstehen von schriftlichen Angaben. Das kann sich nicht nur im Deutschunterricht zeigen, sondern z.B. auch in Mathematik beim Lesen von Textaufgaben.

…und genau deshalb können Logopäd*innen auch Kindern mit Problemen im Schriftspracherwerb helfen.